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Die Digitalisierung bringt zweifellos viele Vorteile mit sich – effizientere Prozesse, schnelleren Kundenkontakt und neue Geschäftsmodelle. Doch sie birgt auch eine wachsende Gefahr: Cyberangriffe.

Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind zunehmend Ziel von Hackern, die sensible Daten stehlen, IT-Systeme lahmlegen oder ganze Geschäftsprozesse stören.

Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sich die Bedrohungslage im Jahr 2023 erneut verschärft.

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Ransomware-Angriffe, Phishing und Datendiebstahl betreffen längst nicht mehr nur große Konzerne. Jedes Unternehmen, das digitale Systeme nutzt – und das sind heutzutage fast alle – kann zum Opfer werden.

Doch was passiert im Ernstfall? Wer trägt die Kosten für Betriebsunterbrechungen, Datenwiederherstellungen oder Schadenersatzforderungen von Kunden? Hier kommt die Cyberversicherung für Unternehmen ins Spiel.

Was ist eine Cyberversicherung und wer braucht sie?

Eine Cyberversicherung für Unternehmen ist eine spezielle Versicherung, die finanzielle Schäden infolge von Cybervorfällen abdeckt. Dazu gehören beispielsweise:

  • Kosten für die Wiederherstellung von Daten und Systemen
  • Ausgaben für IT-Forensiker und Krisenberater
  • Betriebsunterbrechungsverluste
  • Schadenersatzansprüche Dritter (z. B. wegen Datenschutzverletzungen)
  • Rechtsberatung und PR-Maßnahmen zur Imagewahrung

Insbesondere für Unternehmen mit geringem IT-Schutz oder begrenztem Budget kann eine Cyberversicherung eine wichtige finanzielle Absicherung darstellen. Denn selbst ein kleiner Angriff kann bereits große Schäden verursachen.

Datenschutzverletzungen im Fokus

Besonders relevant ist die Verbindung zur Datenschutzversicherung – also der Absicherung bei Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten (z. B. Kundenadressen, Zahlungsdaten, Gesundheitsdaten), tragen ein hohes Risiko bei Cybervorfällen. Eine Datenschutzversicherung kann dabei helfen, Bußgelder oder Schadenersatzforderungen abzufedern.

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Was deckt eine Cyberversicherung ab – und was nicht?

Nicht jede Cyberversicherung ist gleich. Die Leistungen variieren je nach Anbieter, Tarif und Unternehmensgröße. Es ist daher wichtig, nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf den Umfang der Absicherung zu achten.

Besonders für Unternehmen mit sensiblen Kundendaten oder ohne eigene IT-Abteilung kann ein umfassender Schutz entscheidend sein.

Zu den typischen Leistungen einer Cyberversicherung für Unternehmen gehören:

  • Ermittlung und Wiederherstellung: Kosten für IT-Forensiker, Datenrettung, Reparatur von Hard- und Software
  • Betriebsunterbrechung: Erstattung entgangener Umsätze durch Ausfall von Systemen
  • Haftpflichtschäden: Kosten für Schadenersatz bei Datenlecks, z. B. bei Verletzung der DSGVO
  • Krisenkommunikation: Unterstützung bei PR-Strategie, Kundeninformation, Imagewahrung
  • Rechtsschutz: Beratung und Vertretung bei Bußgeldverfahren oder Klagen
  • Prävention: In einigen Tarifen Schulungen oder Risikoanalysen inklusive

Je nach Versicherung sind allerdings Ausschlüsse zu beachten. So kann etwa grobe Fahrlässigkeit, mangelhafte Datensicherung oder die Nichtbeachtung technischer Mindeststandards zum Ausschluss von Leistungen führen.

Auch bereits laufende Angriffe sind in der Regel nicht mehr versicherbar.

Vergleich von Leistungskomponenten

Die folgende Tabelle zeigt exemplarisch, wie sich Leistungen von Cyberversicherungen je nach Tarif unterscheiden können:

Wie finde ich die passende Versicherung?

Für viele Unternehmen ist der Einstieg in das Thema Cyberversicherung zunächst unübersichtlich. Es gibt zahlreiche Anbieter, Tarife und Fachbegriffe. Daher empfiehlt es sich:

  • Eine Risikoanalyse durchzuführen (z. B. über einen Versicherungsberater)
  • Tarife mit und ohne Datenschutzversicherung zu vergleichen
  • Auf Bewertungen und unabhängige Tests zu achten

Weitere Informationen bieten diese beiden externen Quellen:

Welche Branchen sind besonders gefährdet?

Cyberangriffe betreffen grundsätzlich Unternehmen jeder Größe und Branche. Doch einige Sektoren sind überdurchschnittlich oft betroffen – sei es wegen sensibler Daten, mangelnder IT-Strukturen oder ihrer wirtschaftlichen Bedeutung.

1. Gesundheitswesen

Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen verarbeiten hochsensible personenbezogene Daten. Gleichzeitig verfügen sie oft über veraltete IT-Systeme oder unzureichenden Schutz.

Angriffe auf Kliniken in Deutschland haben in den letzten Jahren mehrfach Schlagzeilen gemacht – mit teils drastischen Folgen für Patientenversorgung und Datenschutz.

2. Einzelhandel und E-Commerce

Zahlungsdaten, Kundenkonten, Newsletter-Systeme – der Einzelhandel, insbesondere im Online-Bereich, ist ein beliebtes Ziel für Hacker.

Phishing-Angriffe, Webseitenmanipulationen und Datenlecks gehören hier zu den häufigsten Vorfällen.

3. Handwerksbetriebe und kleine Dienstleister

Oft wird angenommen, dass kleine Betriebe für Angreifer uninteressant seien.

Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Fehlende IT-Sicherheitsstrukturen, unzureichende Backups oder nicht geschulte Mitarbeitende machen diese Unternehmen besonders angreifbar.

4. Bildungseinrichtungen und Behörden

Schulen, Universitäten und kleinere Kommunen verfügen häufig nicht über eigene IT-Abteilungen.

Gleichzeitig sind sie auf digitale Systeme angewiesen – was sie zu einem attraktiven Ziel für Ransomware-Attacken macht.

Praxisbeispiel: Ein Friseursalon wird erpresst

Ein kleiner Friseursalon mit Online-Terminbuchungssystem wird Ziel eines Hackerangriffs.

Über eine Schwachstelle in der Website verschaffen sich Angreifer Zugriff auf das System und verschlüsseln die gesamte Datenbank – darunter Kundendaten, Terminlisten und interne Kommunikation.

Die Angreifer verlangen 3.000 Euro in Bitcoin für die Freigabe der Daten.

Ohne Cyberversicherung:

  • Muss der Betrieb mehrere Tage schließen
  • Verliert den Zugriff auf wichtige Kundendaten
  • Trägt die Kosten für IT-Notfallhilfe, Wiederherstellung, eventuelle Bußgelder

Mit Cyberversicherung Unternehmen:

  • Wird ein IT-Forensiker schnell bereitgestellt
  • Die Wiederherstellungskosten werden übernommen
  • Eine telefonische Notfallberatung unterstützt bei Kundenkommunikation und rechtlicher Einschätzung
  • Die Versicherung übernimmt gegebenenfalls das Lösegeld (nach Prüfung und nur in legal zulässigem Rahmen)

Fazit zu Risikobranchen

Je digitaler ein Unternehmen arbeitet, desto höher ist das Risiko, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Start-up mit Online-Shop oder ein traditionelles Handwerksunternehmen handelt.

Eine passende Cyberversicherung – idealerweise kombiniert mit einer Datenschutzversicherung – kann hier den Unterschied machen zwischen einem Rückschlag und einem existenzbedrohenden Vorfall.

Was gilt rechtlich – und worauf sollten Unternehmen achten?

Die rechtliche Lage in Deutschland macht deutlich: Cybervorfälle sind nicht nur ein finanzielles Risiko, sondern auch ein juristisches. Die wichtigste Grundlage dabei ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Sie verpflichtet Unternehmen, technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um personenbezogene Daten zu schützen.

Kommt es dennoch zu einem Datenleck – etwa durch einen Hackerangriff – sind Unternehmen verpflichtet, innerhalb von 72 Stunden eine Meldung an die zuständige Aufsichtsbehörde zu machen.

In bestimmten Fällen müssen auch betroffene Kunden informiert werden.

Ein Verstoß gegen diese Vorgaben kann zu erheblichen Bußgeldern führen.

Hier greift die Datenschutzversicherung: Sie deckt rechtliche Beratung, mögliche Strafen und Schadenersatzforderungen Dritter ab – ein unverzichtbarer Baustein für jedes digital arbeitende Unternehmen.

Cyberversicherung als Voraussetzung für Geschäftsbeziehungen

In vielen Branchen zeichnet sich ein neuer Trend ab: Immer mehr Geschäftspartner, Auftraggeber oder öffentliche Institutionen verlangen den Nachweis einer Cyberversicherung, bevor ein Vertrag zustande kommt.

Dies betrifft insbesondere:

  • Zulieferer der Industrie
  • IT-Dienstleister und Softwareanbieter
  • Logistikunternehmen mit digitaler Infrastruktur
  • Freelancer, die mit sensiblen Kundendaten arbeiten

Der Grund ist einfach: Wer heute digital arbeitet, kann im Ernstfall auch für Schäden beim Partner verantwortlich gemacht werden – etwa durch eine infizierte Datei, die ein gesamtes Firmennetzwerk lahmlegt.

Eine Cyberversicherung wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Sie zeigt Professionalität, Verantwortungsbewusstsein und Bereitschaft, sich aktiv gegen digitale Risiken abzusichern.

Wer in Zukunft mit größeren Partnern zusammenarbeiten oder Ausschreibungen gewinnen will, sollte diese Entwicklung nicht ignorieren.

Worauf sollten Sie bei der Wahl einer Cyberversicherung achten?

Es gibt viele Anbieter am Markt – und nicht jeder Tarif passt zu jedem Unternehmen. Folgende Kriterien helfen bei der Auswahl einer passenden Cyberversicherung für Unternehmen:

1. Deckungssumme

Achten Sie darauf, dass die Versicherungssumme realistisch zur Unternehmensgröße passt. Für kleine Betriebe kann ein Schutz ab 100.000 Euro sinnvoll sein – größere Unternehmen benötigen deutlich mehr.

2. Leistungsumfang

Wie umfassend ist der Schutz? Deckt die Police nur IT-Kosten oder auch Betriebsunterbrechung, rechtliche Unterstützung und PR-Beratung ab?

3. Verfügbarkeit im Schadensfall

Gibt es eine 24/7-Hotline? Wie schnell reagiert der Anbieter im Notfall?

4. Präventionsmaßnahmen

Enthält die Versicherung auch Schulungen oder Risikoanalysen? Diese können helfen, Angriffe überhaupt zu verhindern.

5. Integration der Datenschutzversicherung

Ein Kombitarif mit Datenschutzversicherung ist in vielen Fällen günstiger und bietet zugleich umfassenderen Schutz.

Praktische Tipps: So schützen Sie Ihr Unternehmen zusätzlich

Auch mit Versicherung gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Folgende Maßnahmen erhöhen Ihre Sicherheit im Alltag:

  • Regelmäßige Updates Ihrer Software und Betriebssysteme
  • Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung
  • Backup-Strategie: Daten regelmäßig extern sichern
  • Mitarbeiterschulungen zu Phishing und Cyberhygiene
  • IT-Sicherheitskonzept mit klaren Zuständigkeiten

Fazit: Nicht nur Großkonzerne brauchen Schutz

Cyberangriffe betreffen heute Unternehmen jeder Größe – auch Friseure, Handwerker oder kleine Online-Shops. Eine geeignete Cyberversicherung für Unternehmen, idealerweise ergänzt durch eine Datenschutzversicherung, kann im Ernstfall Existenzsicherung bedeuten.

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